Nähen

Meine TODO-Liste von Nähprojekten musste diese Woche mal wieder warten. Schuld war ein Plakat in der Kita, welches eine Faschingsparty ankündigte. Als die Nachfrage ergab, dass sich die Einladung nur an die Kinder richtet, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich ein bisschen enttäuscht oder doch lieber ganz froh sein sollte. Jedenfalls mussten Kostüme für die beiden gefunden werden, denn was ist Fasching schon ohne Verkleidung?

Und so kam es, dass meiner Nähmaschine ein rotes Ungetüm entwuchs:

Ich bin momentan im Patchwork-Fieber und habe im Zuge dessen auch mal das English Paper Piecing bzw. Lieseln ausprobiert. Dabei werden Papierschablonen mit Stoff umheftet und per Hand zusammengenäht. Das ist zwar aufwändig, hat jedoch den Vorteil, dass man seine Utensilien überall mit hinnehmen kann und - ähnlich wie beim Stricken - Wartezeiten zum arbeiten nutzen kann. Man kann auch gut nebenher (z.B. beim Fernsehen) nähen.

Als erstes Projekt habe ich ein Nadelkissen gemacht. Die Anleitung stammte aus einem Patchwork-Heft. Die Hexagone sind wirklich sehr klein mit einer Kantenlänge von 1.2 cm.

Der letzte Eintrag ist schon fast zwei Wochen her und ich frage mich, warum ich nur zwei Projekte seitdem geschafft habe. Es könnte daran gelegen haben, dass mein kleiner Sohn eine Woche krank war. Und daran, dass das erste Projekt etwas aufwändiger war. :-)

Der Jahreswechsel ist gut überstanden und ich war wieder fleißig. Zunächst habe ich mal wieder eine Tasche ohne Schnickschnack genäht.

Ich habe diesmal den Träger aus einem Gurtband gemacht, welches ich mit Stoff bezogen und abgesteppt habe. Mit dieser Tasche bin ich sehr zufrieden, weil ich endlich einmal keine Falten beim Zusammensetzen von Außen- und Innenteil gemacht habe.

Ich muss dieses Jahr wohl sehr brav gewesen sein, denn das Christkind hat mir eine Overlockmaschine unter den Tannenbaum gelegt: eine Gritzner 788. Erste Erfahrungen konnte ich auch schon sammeln, z.B. habe ich gleich eine Mütze genäht. Ich habe schon mit verschiedenen Materialien experimentiert und Stoffe zum Vorwaschen zusammengenäht. Was für eine Verbesserung im Vergleich zur Overlocknaht der Nähmaschine!

Die Overlock erwies sich auch als extrem nützlich, als ich einen ausgeleierten Bund an der Schlafanzughose meines Mannes gegen ein Bündchen austauschen wollte.

Nachdem noch niemand aus meiner Familie weiß, dass ich blogge, kann ich es wagen und meine genähten Weihnachtsgeschenke bereits einen Tag vor der Bescherung hier veröffentlichen.

Ich habe zum ersten mal mit der Nähmaschine gestickt. Entstanden ist ein Kissen mit dem Logo der Automarke, von der mein Bruder ein großer Fan ist. Ich hatte dabei ein Paar Probleme, die ich auch im Nachhinein nicht genau bestimmen kann. Irgendwie ist anfangs der Oberfaden öfter unterhalb der Stichplatte hängengeblieben und dadurch hat sich der Stoff zusammen gezogen. Ich hatte das erst nicht gemerkt und versucht, das Problem mit Stickvlies zu beheben. Man merkt dem Kissen schon an, dass es ein Erstlingswerk ist. Trotzdem hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und wird sicher mal wiederholt.

Endlich habe ich für meinen Großen einen wärmeren Pulli genäht. Er ist aus taubenblauem Nicki-Stoff und mal wieder nach einem Ottobre-Schnitt entstanden (Modell 3 "Skogsdjur" aus der Ausgabe 1/2016). Statt der Zwillingsnaht habe ich einen Zierstich verwendet.

Endlich habe ich es geschafft, die Schlupfhaube in der richtigen Größe zu nähen.

Ich habe mich ein zweites mal an der Windmühlentasche versucht. Hier ist das erste Exemplar zu sehen, welches aus leichten Baumwollstoffen besteht:

In den letzten Tagen war ich wieder fleißig an der Nähmaschine. Zunächst musste ich die Naht am Ritter-Pulli nochmal nachnähen. Eigentlich weiß ich ganz genau, dass man Jersey unbedingt mit einem elastischen Stich nähen muss, mich hatte jedoch in der Ottobre irritiert, dass in der Anleitung ein Geradstich angegeben war. Naja, nun habe ich dazu gelernt, dass meine Nähmaschine auch einen elastischen Geradstich hat. Das passiert mir wohl nicht mehr, das Reißen der Naht beim Ausziehen der Ärmel vergesse ich so schnell nicht.

Bis vor kurzem hätte ich nicht gedacht, dass mich jemals der Wunsch nach einem eigenen Blog ereilen würde. Und jetzt ist es doch passiert.

Seit einigen Wochen erleide ich einen heftigen Rückfall in die alte Nähsucht: der Esstisch wird nur auf dringende Bitten meiner Liebsten von Nähutensilien befreit, um ihn kurzfristig seiner eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Ich starte größere Umräumaktionen, um Platz für ständig wachsende Stoffvorräte zu schaffen und sammle Argumente, um meinen Mann von der Notwendigkeit einer Overlock zu überzeugen. Ich stehe extra früh auf, damit ich noch etwas nähen kann, bevor die Kinder wach werden. Ich träume von Schnittmustern und man kann mich neuerdings sogar regelmäßig am Bügelbrett antreffen. Kurz gesagt: Mich hat es voll erwischt.